Harald Gröhler

Er machte früher Trampfahrten quer durch Europa und nach Kleinasien. Danach hatte er selber immer wieder ein Auto, und das letzte hat er jetzt, aus guten Gründen, verkauft.

• Gröhler war Gastprofessor an US-Staatsuniversitäten und gründete die Gruppe Intermedia R, die 2 Jahre auftrat, bis sie wieder auseinanderlief.
• Er erhielt mehrmals einen 1. Preis – einmal jetzt für einen Einakter – und ist Träger des Verdienstordens der BRD (... den er leider gerade in der Münchener Straßenbahn, auf einer Lesereise, verbummelt hat).
• Gröhler ist im Who‘s Who aufgeführt (und zwar in der Ausgabe, in die man sich nicht hineinkaufen kann).
• Von seinen Büchern sind 6 z. Zt. im Buchhandel. Er ist übersetzt worden in 8 Sprachen bisher, zum Beispiel ins Türkische (also nicht bloß ins Englische).
• 2 Bücher von ihm haben je 55 Besprechungen bekommen (in Funk und Printmedien); das ist ziemlich heftig.
• Privat: am liebsten ißt er übrigens nicht Steak und Schweinebraten, sondern Wildkirschendessert.

Biographie Harald Gröhler:
• Geb. in Hirschberg/S., aufgewachsen im Fichtelgebirge. Trampfahrten durch ganz Südeuropa u. Kleinasien. Abitur am humanistischen Gymnasium (Albertinum) Hof. Psychologie- und Philosophiestudium in Göttingen, Kiel, Köln, Geschichte in Köln.
• Freier Literaturkritiker (v.a. für WDR, SFB, FAZ) u. Pressefotograf. Danach freier Schriftsteller (Mitglied des Verbands deutscher Schriftsteller in der IG Medien VS).
• Gründung der "Gruppe Intermedia" 1972; zu ihr gehörten 2 Autoren, ein Komponist, 2 interpretierende Musiker, ein Kunstmaler, ein Grafiker, eine Lichtbildnerin;
• gemeinsame öffentliche Aktionen, z.B. in Wuppertal und Köln. Die Gruppe hielt sich 2 Jahre (zwei der Mitglieder führen heute Professorentitel).
• Vorstandsmitglied der „Literarischen Gesellschaft Köln“ 1976-1984.
• Zwei Gastprofessuren für Literatur / Literatursoziologie an US-Staatsuniversitäten (Texas und New Mexico) 1976.
• Als Delegierter des VS (Zweierdelegation) nach Moskau Frühjahr 1981.
• Planung u. Moderation von über 9oo Schriftstellerveranstaltungen (bis 1995),
• auch z.B. einer Antigolfkriegsveranstaltung mit Exilautoren des Iraks (u.a. Kh. al- Maaly) und des Irans, einer Podiumsdiskussion (u.a. mit dem Kultusminister NRW u. dem VS-Bundesvorsitzenden), von Veranstaltungen für Amnesty International mit Helmut Frenz; Leitung einer zweisprachigen Autorenveranstaltung des Goethe-Inst. Ankara. Eigene Lesungen (z.B. Goethe-Inst. Prag 98).
• Teilnahme an Literaturveranstaltungen wie dem Darmstädter März (Finalist beim Leonce-u.-Lena-Preis).
• Juror bei einem literarischen Wettbewerb der Stadt Köln (Etat: DM 3o ooo).
• Literaturtheoretische und philosophische Vorträge und Referate, z.B. auf FÖN-Bundestagungen umweltengagierter Schriftsteller oder dem 3. Weimarer Gespräch Politiker / Schriftsteller.
• Organis. u. Durchführung eines öffentlichen Interviews mit Stasi-Opfern 1992.
• Mitgliedschaft u.a. im Autorenkreis Rhein-Erft, in der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland, der Europäischen Autorenvereinigung Die Kogge;
• Gründungsmitglied des Literaturhauses Köln.
• 1994 gewählt worden zum Delegierten der Betroffenenvertretung Helmholtzplatz Berlin (bis 1998), hier Koordinator.
• Lebte 196o bis 1997 in Köln, seitdem in Köln und Berlin.

Auszeichnungen und dergleichen:
• Aufgeführt in 12 verschiedenen Who’s Who’s und Nachschlagewerken;
• Lit. Arbeitsstipendium des Kultusministers NRW (mehrmals);
• Ehrenmitgliedschaft in der Literarischen Gesellschaft Köln;
• Wohnstipendium Atelierhaus Worpswede, mitgetragen vom Minister für
• Wissenschaft und Kunst des Landes Niedersachsen, 1974/75;
• Förderstipendium, Sparte Literatur, der Stadt Köln 1974/75;
• gewählt zum Literar. Paten des Literaturpreisträgers Bergkamen 1986;
• Preis im Deutschlandpolitischen Literaturwettbewerb des Landes
• Niedersachsen (Ministers für Bundesangelegenheiten) 1986;
• Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (verliehen worden 1991);
• Aufenthaltsstipendium für das Arnimsche Schloß Wiepersdorf, Brandenburg, 1992;
• Werkverträge mit dem Senat Berlin, mehrfach (1991 - 1995);
• 1. Preis, Sparte Drama, beim Nordrhein.-Westfäl. Autorentreffen 1997;
• Wohnstipendium (sogenannter „Stadtschreiber“) Minden/W., 2oo1.

„Stimmen zu Harald Gröhler“:
• „Spaß macht vor allem die einfache Erzählweise, mit der Gröhler den Leser druchtrieben quasi ins Cyberspace lockt. Die ‚knallrote Backe‘ des Erzählers am Ende hat ihre ganz eigene Wirklichkeit.“ [Kölner Stadt-Anzeiger]
• „Diese psychologischen Geschichten scheinen einfach. ... sich in Erstaunen versetzen zu lassen über Dinge, die von jedem als selbstverständlich hingenommen werden.“ [Nilsson & Lamm bv, Niederlande]
• „Witzig die Windungen der Wirklichkeit. ... Liebevoll wütend ist der Bericht über eine Freundin (43 Jahre alt, akademisch gebildet und unglaublich verschusselt)“ [Spandauer Volksblatt, Berlin]
• „Gröhler ist ein total lebendiger Dichter. ...“ [Mail-Art-Rezension 1997]
• „... ich finde Ihre Texte sehr ungewöhnlich und – das war eine Überraschung – möchte sie, jedenfalls in bezug auf einige Passagen, als ‚innig‘ bezeichnen. Die Kombination von Theoretischem und Sinnlichem scheint mir neu und geglückt. [Walter Kempowski]
• „Die Erwachsenenwelt gerät ins Wanken.“ [Nürnberger Nachrichten]
• „Die kindliche Perspektive wählte Gröhler, um ‚hinter die Dinge zu schauen‘.“ [Frankfurter Allgemeine Zeitung über „Geschichten mit Kindern und ohne“]
• „Der Roman läßt sich sowohl auf den Erfahrungshorizont Erwachsener wie auch Jugendlicher ein; aus der Differenz beider gewinnt der Autor sein spannend-dramatisches Material. ... Charakteristisch die gewissermaßen schneller laufenden Uhren der jungen Leute.“ [Radio Bremen]
• „Spontan leben“ [Arbeiter-Zeitung, Wien, zu „Rot“]
• „Idee von Freiheit“ [Frankenpost, zu „Rot“]
• „... Schattenbeschwörung im Sterbezimmer; unbarmherzig, mit sarkastischer Würze. Es ist dies eines der Kabinettstücke ... Ansprechende Prosatexte, stets mit der Arabeske liebenswürdigen Schmunzelns und leichten Spottes verziert.“ [Neue Zürcher Zeitung]
• „... Dabei kannst Du zügig, spannend und gelenkig erzählen.“ [Peter Rühmkorf]
• „... ließ alles stehen und liegen und las ... in einem Zug. Nach dem burschikos zarten, ironischen Anfang wird die Sache nun ernst, ja dramatisch – sie bekommt ihr volles Gewicht. In der Anja Wild ... der zeitgenössischen Literatur eine großartige, unvergeßliche Figur geschenkt. Man muß schon bis zu Tulla Pokriefke (Grass ‚Hundejahre‘), ja bis zu Holden (Salinger ‚Catcher in the Rye‘) zurückgehen, um etwas Ähnliches zu finden.“ [der Dichter Heinz Piontek]
• „...in der Nähe eines Kraftwerks wollen sie mit Abwärme ein Gewächshaus betreiben, eine ökologisch sinnvolle Idee. Ein anderer Faden der Handlung: Die zart keimende Beziehung Tetzners zu Fräulein Wild. ... Er wird dann Opfer einer Erpressung – genaugenommen ist er das Paradebeispiel eines Antihelden.“ [Deutsche Welle, über „Tetzner“]
• „Zwei Mädchen und ein Mann“ [NRZ]
• „Die Auguren der rheinischen Insider-Szene behandeln Gröhler wie das rohe Ei einer unbekannten Vogelart; die Verlage beeilen sich, ihm mit reizvoll-originellen Editionen den roten Teppich auszurollen.“ [Prof. Dr. F.-N. Mennemeier, neues rheinland 1/2ooo]
• „... in dem die eigenwillige, faszinierend lebendige, pointierte Diktion Gröhlers aufblitzt. ... dessen skizzen- und collagenhaft leicht, gleichzeitig geheimnisvoll wirkende Verse voll Überraschungen und sinnlichen Suggestionen stecken.“ [„Ohne Punkt Komma. Lyrik in den 90er Jahren“. Wolkenstein Verlag]
• „... bis mich das Lachen meiner Frau neugierig macht: Da liegt sie noch im Bett und liest. Sie lacht schon wieder, murmelt vor sich hin, blättert um. Gröhlers Gedichte sind ...“ [„Impressum“, Bottrop]

[Freie Universität Berlin. Literaturkritische Übungen, Leitung Martin Groß (Raum J
• 29 28): Schimmelreiterkinder (von Gizela Igracki)
Ein Portrait des Autors Gröhler]
Da wäre zum Beispiel „Tetzner“.
• „Tetzner“ - eine Novelle aus Köln - ist Harald Gröhlers vierte eigenständige Veröffentlichung. Sein Debüt hatte er mit einem Erzählband „Geschichten mit Kindern und ohne“ im Schneekluth-Verlag (sehr gut angekommen sind diese experimentellen Erzählungen, die utopische und surrealistische Züge tragen); darauf folgte „Rot“, ein Roman um ein fatales Verhältnis dreier Leute zueinander, eng damit verbunden geht es um Freiheit. Auch „Rot“, diesmal durchweg realistisch erzählt und mit viel Original-Ton angereichert, fand großen Anklang bei den Rezensenten. Mit dem Gedichtband „Das verdoppelte Diesseits“ bestätigte Gröhler seine Bandbreite realistischer Erzählkunst und surrealistischer, traumhafter Elemente.
• „Tetzner“ also, eine Auskopplung aus dem Roman „Rot“, beginnt mit einer Fliege (einer beelzebubischen), die in den Mittelpunkt gerückt wird. Sie, die Fliege, vermiest den beiden Hauptfiguren Anja Wild und Frank Tetzner am Ende des Weihnachtsgebäckbackens das Geplänkel.
• Oder auch nicht so! Denn ist es nicht vielmehr Tetzners Art, ungewöhnliche, ja teils kindliche Fragen zu stellen, Vermutungen zu äußern, die genügend Erwachsene (mit ihrer Schweigepflicht über das Warum des oft genug rätselhaften Selbstverständlichen) zur Weißglut bringen? Er fragt z. B., warum die Fliege sich nur auf Anjas Haar gesetzt habe und nicht auch auf seines. Oder als er wissen will, wie denn der braune Teig zustande gekommen ist, bringt er hervor: „... den dunklen (Teig) also? Länger gebacken wohl?“ Und ganz unverständlich bleibt ihm die Reaktion von Anja Wild darauf, der Frau, die für ihn auch sonst nicht zu fassen ist.
• Dem 40jährigen Tetzner macht aber noch anderes zu schaffen: so die Niederlagen in seinem Beruf. Als Gartenbauingenieur vermasselt er sich durch ungenügende Selbstkontrolle, anders gesehen durch Gradlinigkeit, sein neues Projekt, mit dem er industrielle Abwärme zur Beheizung eines Gewächshauses nutzen will. Zudem belasten ihn die zwei mysteriösen Damen, die wegen irgendwelcher Perlen allerlei Tricks anwenden und ihrerseits Böses herausfordern.
• Leicht zu merken, daß einen hier mit dem Gartenbauingenieur Frank Tetzner und seiner untätigen Schulabsolventin Anja Wild enorm pfiffige Literatur erwartet. Pfiff haben nicht nur die ausgezeichnet porträtierten Charaktere und die teilweise skurrilen Begebenheiten, sondern auch die Sprache. Sie hat Schwung, sie klingt, ist dabei nicht übertrieben und enthält Wortwiederholungen. Harald Gröhler vermag es, die Effekte einer schrift-, lautbildlichen Veränderung von Wörtern mit ihrer Bedeutung - die ja auf die Wirklichkeit oder Fiktion verweist - auf subtile Weise zu verknüpfen. Es liest sich zum Beispiel: „... Anja wurde von neuem einsilbig; wie schon vorgestern und vor-vorgestern. Vorvorgestern, da hatte sie obendrein bald verstimmt, beleidigt, verärgert, ... raubgierig reagiert“. Da werden Wortbild und Wortbedeutung aufeinander abgestimmt, da zeigen sich sprachliches Bewußtsein und Fingerspitzengefühl.
• Wenn es vormals zum guten Stil gehörte, möglichst viele verschiedene Ausdrücke für eine und dieselbe Sache zu finden, so kann man bei Gröhler das ungewöhnlich Anregende von Wortwiederholungen erleben; gleichwohl mangelt es dem Autor nicht an Wörtern, im Gegenteil: er ist reich an Worten. Wortwiederholungen und leichte Wortmodifizierungen - sie werden bemessen verwendet - sind nicht die einzigen sprachlichen Mittel, die der Autor einsetzt, gleichzeitig verquickt er Umgangssprachliches und Hochsprachliches zu einer selbständigen, dynamischen Sprache und verwirklicht sie in unüblichen, dennoch durchaus legitimen Satzkonstruktionen. Gar nicht artifiziell, nein, sprechnahe und belebend ist dieser Stil. Das erreicht der Autor, obgleich er immer wieder locker ohne Dialogform auskommt: er sieht sich nicht gezwungen, Lebendigkeit durch Dialogisierung zu erreichen.
• Sowohl in seiner Prosa wie in seinen Gedichten hat Gröhler einen vielseitigen und spielerischen Umgang mit Sprache. Einen spielerischen Umgang mit Sprache, der nichts gemein hat mit dem der Konkreten Poesie, die das Wort beim Wort nimmt, d. h. sich speziell mit der signifiant-Seite, der laut- oder schriftbildlichen Seite von Worten befaßt und Worte sichtbar und hörbar, ohne einen Bezug zur sozialen Realität, arrangiert.
• In Harald Gröhlers Poesie dominiert das reimlose Gedicht. Nicht selten allerdings fin-den sich eingestreute Reime; das hat Methode. Konventionelle Reimgedichte kommen so gewiß nicht zustande.
• Prosa wie Lyrik dieses Autors verklären nicht das, was ist. Ihre Intention ist wohl - wenigstens - die Beschreibung des modernen In-der-Welt-seins. Dabei interessieren ihn weitestgehend nicht die großen Themen oder wenn, dann sind sie nur Bestandteil und nicht Mittelpunkt, gleichsam Nebenprodukt, wie das im Fall von Freiheit für die Erzählung „Tetzner“ und für den Roman „Rot“ gilt. Es sind dagegen die Feinheiten der Beziehungen zwischen Mensch und Welt, Mensch und Ding, die oft abseits liegenden Details zwischenmenschlicher Verbindungen, die hier im Vordergrund stehen. Auch vom Ich spricht der Autor; ist längst aber keiner der exzessiven Selbstbespiegler.
• Verstärkt bei seinen Gedichten läßt sich ein Geflecht von Surrealistischem, von traumhaften Momenten ausfindig machen, die sich nicht im leisesten um Logik oder promptes Verstehen scheren. Dieses assoziationsreiche Denken folgt Unbewußtem. „... Da liegt deine zarte Kraft, gar wo es etwas Verwunschenes und Verwundernswertes teils zu entblättern, teils zuzudecken gibt. Dieses sanfte Spiel mit dem Nichtgeheuren bewegt mich und wie du deine Schimmelreiterkinder übers Eis führst...“ (Peter Rühmkorf zu Arbeiten von Harald Gröhler).
• Gröhler schreibt eine Literatur, die nicht nur ein sprachlicher Genuß, sondern darüber hinaus einfallsreich und gescheit ist. Sie läßt eine hohe Allgemeinbildung offenbar werden und ist zum Teil mit einer ungewöhnlichen Denkweise bestückt, die auch etwas Kindliches, etwas kindlich-Naives hat und sich mitunter jenseits aller kausalen und linearen Logik befindet. Wo der Autor realistisch schreibt, herrscht klare Schönheit, die Feinsinn oder gar Ironie zeitigt.
• Ich folge dem Dichter Hans-Jürgen Heise, wenn er schreibt: „Bisweilen gibt es an den Rändern unseres Literaturbetriebes durchaus etwas zu entdecken, was nicht so ohne weiteres in Sicht geriete, jedenfalls nicht für diejenigen, die sich das Claim ihrer Neugier und Leselust von den Trendsettern abstecken lassen und nur das konsumie-ren, was von der Bewußtseinsindustrie werbewirksam in den Mittelpunkt gerückt wird. Ein solcher Autor, der es verdient, Beachtung zu finden, ist Harald Gröhler...“

Veröffentlichungen Harald Gröhler:
• I. Ausfahrten mit der Chaise. Eine Novelle auf Goethe, Corvinus Presse, Berlin 1999, ISBN 3-91o172-67-9;
• Das Mineral der Romantiker, Gedichte und ihr Ursprungstext, Frontispiz Yannis Dimitrakis. Corvinus Presse, Berlin 1997, ISBN 3-91o172-37-7;
• Die Ville, Ein Gedicht und seine Reise von 1956 bis 1996, mit 19 Aquarell- Ill. v. E. Drefke, Landpresse Verlag, Weilerswist 1996, ISBN 3-93o137-49-6;
• Tetzner, Novelle, Radius-Verlag, Stuttg 1992, ISBN 3-87173-857-3;
• Das verdoppelte Diesseits, Gedichte und Erzählgedichte, Radius- Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-87173-829-8;
• Rot, Roman, Münchner Edition bei Schneekluth, München 1984 (hierzu ca. 5o Kritiken, auch noch 1998 Univ. at London u. Univ. zu Köln);
• Geschichten mit Kindern und ohne, Prosa, Münchner Edition bei Schneekluth, München 1981 (hierzu ca. 45 Kritiken);
• Wir scheitern heute an uns selbst, Stück, aufgeführt an einer experimentellen Bühne, Köln 1971;
• Wir sind nicht aus Amerika, Roman, als MS gedruckt, Köln 1969.
• II. Herausgeberschaft von Josef Hruby „Die Netze. Lyrik“, übersetzt aus dem Tschech. von I. Hesova, Corvinus Presse, Berlin 1999, ISBN 3-91o172-69-5;
• Mitherausgabe und Redaktion der literar. Zeitschrift "Gazette", Köln, 1991;
• Mithrg. von "Beispielsweise Köln. Ein Lesebuch", Lamuv Vlg, Bornheim 1980; Hrg. Gh. Uhlenbruck „Ins eigene Netz. Aphorism.", Stippak Vlg Aachen 1977.
• III. Mitarbeit bei bibliophilen Mail-Art-Unternehmungen, seit 1992 ff, z.B. in Ye No Four, School Edition1996 (Hrsg. Theo Breuer);
• Prosa u. Lyrik veröffentl. in ca. sechs Dutzend Anthologien, z.B. in National- Bibl. d. dtsprach. Gedichtes: Ausgew. W. II, Realis Vlg, München 1999; Liebe, Lust und Leichen, Verlag Ferber u. Partner, Köln 1999; D’un pays et de l’autre, Verlag Le Cri, Brüssel 1998; Grenzenlos, Hrsg. Fritz Deppert u. H. E. Käufer, Avlos Verlag, Siegburg 1998; Von einem Land und vom andern.
• Gedichte zur deutschen Wende, Hrsg. Karl Otto Conrady, Suhrkamp, Frankfurt 1993; Deutsche Landschaftsgedichte, Heyne Vlg, München 1986;
• Jahrbuch der Lyrik, Hrsg. Chr. Buchwald, Claassen Verlag 1979, Jahrbuch für Lyrik, Hrsg. Karl Otto Conrady, danach Günter Kunert, Athenäum Verlag, Königstein 1979 u. 1981, Ausgeträumt, Suhrkamp, Frankfurt 1978; •Die Phantasie an die Macht, Hrsg. Nicolas Born, Rowohlt, Reinbek 1975, Deutsche Gedichte seit 196o, Hrsg. Heinz Piontek, Reclam, Stuttgart 1972 und 1984.
• IV. Literarische Texte (Lyrik, Prosa) veröffentlicht in Zeitungen (z.B. Süddeutscher Zeitung, F.A.Z.), Zeitschriften (z.B. den Akzenten, der tschech.- dt. Zschr. :Kolon), gesendet vom Funk (z.B. WDR, SFB, Rias, Saarl., Bayer. Rundfunk, Radio Bremen) u. von Fernsehsendern (z.B.1999 mehrfach).
• V. Essays, philosophische Texte, literaturkritische Texte veröff. u.a. in Merkur, Neue deutsche Hefte, der Zeit, der FAZ, der Frankfurter Rundschau, den Akzenten, in Dimension (Texas, USA), Znak (polnischer kath. Kulturzeitschrift), gesendet von allen westdeutschen Rundfunkanstalten.
• VI. Texte sind übersetzt worden ins Englische, Polnische, Russische, Türkische, Serbokroatische, Slowakische, Arabische, Französische.
• VII. Gedichttext vertont 1999 (Partitur von Helmut Schmale).


Literatur über den Autor Harald Gröhler oder über Arbeiten von ihm
• - in Auswahl - (Unterstrichenes ist besonders ausführlich):
• Dr. Jörg Drews, "Ein (vorläufiges?) Requiem", Süddeutsche Zeitung Nr. 251, 19.1o.197o;
• "Publikum wirkt ratlos. H. Gröhler will psychischen Effekt auslösen", WAZ (Westdt. Allg. Ztg.) Nr. 274, 27.11.1971;
• Klaus Ulrich Reinke, "Analysen der Literatur", Düsseldorfer Nachrichten (Zeitgeschehen/ Feuilleton) Nr. 9, 12.1.1972;
• Scenenreader 2, Hrsg. Josef Wintjes, Verlag Literarisches Informationszentrum, Bottrop Juli 1972;
• Dr. Peter Schütt, "Kultur-Notizen" (Seite 15), Kultur und Gesellschaft Nr. 6, Hamburg, Juni 1974;
• "Kölner Förderpreis für oberfränkischen Literaten", Nürnberger Zeitung (Seite 29, Feuilleton) Nr. 65, 19.3.1975;
• "Ein colloquium mit Harald Groehler", The Daily Texan, Austin/ Texas/ USA, 3.1.1976;
• Prof. Dr. Wolfgang Michael, "Harald Groehler", TAGS (S. 1) Nr. 5, Austin/ Texas/ USA, März 1976;
• Prof. Dr. Wolfgang Michael, "Tagung in Trinity", TAGS (S. 1) Nr. 6, Austin/ TX/ USA, April 1976;
• Kate Boniface, "Harald Groehler. Der Besuch des jungen Dichters", The Daily Texan, Beilage Pearl (S. 26) Nr. 8, Vol. 4, Austin/ Tx/ USA, Mai 1976;
• Günter Lanser, "Verdrängte Kinderzeiten. Ein Versuch über die Themen des Harald
• Gröhler", in "Autorenpatenschaften", Hrsg. Guido Hildebrandt und Rainer Terhorst,
• Gilles & Francke Verlag (Seite 32f), Duisburg 1978;
• Lore Schaumann, "Begabte Patenkinder", Rheinische Post Nr. 18, 21.1.1978;
• Artikel über Fakir Baykurt und Harald Gröhler in Dünya (Tageszeitung), 19.11.1978,
• Ankara, Türkei;
• Peter Demetz, "Bäume sind wieder enorm gefragt", Frankfurter Allgemeine Zeitung (Tiefdruckbeilage) Nr. 16, 19.1.198o;
• Hartmut Wilmes, "Hinter Kinderreimen Ungeheuerliches. Der Schriftsteller Harald
• Gröhler", Kölnische Rundschau (Reihe 'Künstler leben in Köln'), 1.3.198o;
• Christa Melchinger, "Gegen den Strich erzählt", F.A.Z., 12.5.1981;
• Prof. Dr. Franz Norbert Mennemeier, "Kinderlogik vom Reißbrett", neues rheinland (S. 37) Nr. 6, Juni 1981;
• Birgit Eckes, "Der kindliche Blick für das Wesentliche", Kölnische Rundschau,
• 28.11.1981;
• Hugo Ernst Käufer in lobbi (S. 2o), 14. Ausgabe, Edition der Stadtbücherei Gelsenkirchen 1981, Hrsg. Hans K. Matussek;
• Christl Bronnenmeyer-Frank, in den Nürnberger Nachrichten, 5.12.1981;
• Hans Kricheldorff in den Neuen Deutschen Heften (S. 6o9f), 3/ 1981, Berlin;
• Martina Brenner in ekz-Informationsdienst, Mai 1981;
• Karl Krolow, "Kompaß im ruhigen Land", Rheinischer Merkur/ Christ und Welt Nr. 27,
• 3.7.1981, Bonn;
• Jürgen Beckelmann, "Witzig die Windungen der Wirklichkeit", Spandauer Volksblatt Berlin, 5.7.1981;
• Gerhard Uhlenbruck im Deutschen Ärzteblatt, Köln, Heft 26, 25.6.1981;
• Sigrid Süss, "Märchen als blutige Realität", Mannheimer Morgen, 2.1o.1981;
• Michael Neumann in Westermanns Monatsheften, Sonderheft 7/ 1981;
• Beatrice Eichmann-Leutenegger in der Neuen Zürcher Zeitung, 22.7.1981;
• A.C. Bolman-Bloem in Nilsson & Lamm bv, Weesp (Niederlande), 25.2.1982;
• Günter Merwald in Die Neue Bücherei, Heft 1, München 1982;
• Helmut Kohlenberger im Bayerischen Rundfunk, Literatur HF, 2o.1.1982;
• [Iny] in Bücherschau Wien, Nr. 74, 1982;
• Jürgen Pütz, "Kölner Schriftsteller 1: Harald Gröhler. Was soll's", blitz-Magazin (S.
• 24f), Sprenger Verlag Bonn und Mülheim, Nr. 1o/ 1984;
• Dr. Hermann Glaser, "Gepanzerte Liebe", Nürnberger Nachrichten, 1984;
• Ralf Sziegoleit, "Idee von Freiheit", Frankenpost, 23.11.1984, Hof;
• Michael Hirz, "Begegnung in Köln", Kölner Stadt-Anzeiger, 27.11.1984;
• Prof. Dr. Franz Norbert Mennemeier, "Untertreibung", neues rheinland, Köln, Heft
• 12/ 1984;
• Andreas Kohl, "Dreiecksgeschichte in einer 'unmöglichen' Welt", Generalanzeiger, Bonn, 7.12.1984; in der Bayerischen Rundschau, 24.12.1984;
• H.B. Büchler in [der exil-ungarischen Zeitschrift] Komet, 3o.12.1984, Düsseldorf; in "Das gute Buch", Lesezirkel-Bücherdienst, 1/1985, wahrscheinlich München;
• "Leben gegen eine organisierte Welt", in dem Badischen Tagblatt, 9.1.1985, Baden-Baden;
• "Spontan leben", in Arbeiter-Zeitung, Wien, 2.2.1985;
• Margarete Reim in Die Neue Bücherei, Heft 2/ 1985, München;
• Heinz Piontek, "Zwei Mädchen aus Köln", Deutsche Welle, Bücherkiste, Köln, 8.7.1985;
lebt in Köln und seit 10 Jahren außerdem im spannenden Berliner Ostteil.

• Renate Bach, "Wenn die Freiheit zum Problem wird", Kölnische Rundschau Nr. 164, 19.7.1985;
• [pb], "Dreieck in Rot", Kleine Freiheit (S. 20f) (Schülerzeitung), Nr. 12o, 6.5.1985, Siegen;
• I.L., "Rot. Boje Buch Tip", Boje, Schülerzeitung für Köln Nr. 13, 5/ 1985;
• Dieter Maretzky in dem Katalog/ Programmbuch rodenkirchener September, Sept. 1985;
• Dr. Jürgen Pütz in Unicum, Zeitschrift für Studenten, Nr. 7, Dez. 1985, Bochum-Bonn;
• Dr. Jürgen Pütz, "Freundschaft mit zwei Schülerinnen", Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt Nr. 33, 17.8.1986, Hamburg;
• Dr. Inge Meidinger-Geise, "Analysen des Widerstands", Literarische Porträts. 163 Autoren aus Nordrhein-Westfalen (S. 193), Hrsg. Peter K. Kirchhof, Schwann im Patmos Verlag, Düsseldorf 1991;
• Robert Lebert in Die katholische Aktion Nr. 2, Febr. 1992;
• Hans-Jürgen Heise, "Die Phantasie vollführt Bocksprünge", die horen Nr. 168, 4/1992, Wilhelmshaven;
• Gizela Igracki in Muschelhaufen (Jahresschrift) (S. 98) Nr. 31/32, Hrsg. Erik Martin, Viersen 1994;
• Theo Breuer und W. Wanitschek in Muschelhaufen (Jahresschrift) (S. 147) Nr.35, Hrsg. Erik Martin, Viersen 1996;
• Gizela Igracki, „'Tausend Treppen da- und dorthin'“, die horen Nr. 192 (S. 2o1f), 4/
• 1998, Wilhelmshaven;
• Theo Breuer, „Das Mineral der Romantiker“ und ..., Ohne Punkt Komma. Lyrik in den 90er Jahren (S.35f), Wolkenstein Verlag, Köln 1999.

[Auszug aus dem Roman „Rot“:] von Harald Gröhler
Es nagte in ihr. Und sie überlegte sogar, ob sie sich doch von Frank verführen lassen – mithin ihn verführen sollte. Nein. Quatsch, Quatsch! Or something like that –, ihr huschte das nur so durch den Kopf.
In Köln sagte sie dem Frank - ohne daß Ute dabei war -: »Klar, 's gibt massig junge Frauen bei uns an der Schule, die schmeißen sich einem Mann gleich nach anderthalb Stunden in die Arme. Und wenn der Mann auf Zack ist, passiert dann noch schön viel mehr. Bloß -« Sie merkte, wie sie von Frank erstaunt, verwirrt, ja, wie wohl?, angesehen wurde. »Mußt'n du«, sagte sie dennoch weiter, »unbedingt viele Eisen im Feuer haben?«, lächelnd mit einemmal: »... du untreuer Flitterbursche?« Unklar nahm sie sich aber vor, ihm gegenüber künftig doch, irgendwie, anders zu sein. Ging das dann schon bei dem Riß in der blauen Präriewagenzeltbahn an? Sie, sie hatte sich hingekniet, Frank hörte reißen: ihre Levi's ... definitiv unverwüstlichen Jeans. Und da kam ihr und Utes, ihrer beider Gesprächspartner auf die niedrige Idee und packte durch diesen Riß hindurch an ihren Schenkel. Wie? ... er griff da also ziemlich an ihren Po. Anja erschrak und zuckte zwar, sagte aber doch: »Praktisch. Nicht?« Lächelnd sogar.
Frank hatte die Hand schon wieder weggezogen. Und er, was sagte er - um zu Pli und Anstand zurückzugelangen? Er flachste.
... Er war hypnotisiert von ihrer, war hin von ihrer absurd-zarten, feinen Haut.

[„Ausfahrten mit der Chaise. Eine Novelle auf Goethe“. Auszug:] von Harald Gröhler
Den Tod, den Tod hatte sich der Unsterbliche auf einer Spazierfahrt geholt, jetzt am fünfzehnten März. Er fühlte sich am Fünfzehnten bei einer Spazierfahrt unbehaglich. Zwischen ein und zwei Uhr nachmittags war er ausgefahren, in windigem, kaltem Wetter; wozu nur. Aber da war der Sohn der Bettine von Arnim bei ihm zu Besuch gewesen. Darum. Die unverfrorene, sogar nach Maßstäben eines anderen Jahrhunderts reichlich ungenierte Bettine hatte ihren Siegmund zu ihm hinbeordert, sie wollte ihre Korrespondenz wiederhaben. Bettine hatte vor, die zu verwerten; Ruhm winkte da, und Penunzen brauchte sie auch. Sechs Tage blieb der Arnimsche Pinsel bei Goethe. Es gab eine Reihe von Kutschfahrten. Die Ausfahrten mit der Chaise hätte Herr von Goethe sonst nicht in der Jahreszeit unternommen - Bettine hat den von ihr einmal vergotteten Johann W. faktisch auf dem Gewissen. Natürlich war sie ahnungslos jetzt. Ich denke an ihre dreisten, gierigen Augen, die sie schon in jungfräulichen Brentanozeiten gehabt hat, dreiundzwanzig Jahre zuvor, als sie selber Johann Wolfgang die ersten Male auf die Pelle rückte. Auch an den schmiegsamen Leib der brentanohaft-jungfräulichen Vierundzwanzigjährigen denk' ich. Es war da etwas mit der Stuhllehne des sitzenden Gottes gewesen, den sie vor einer Viertelstunde erst kennengelernt hatte.
Daß diese aufdringliche, erst auf seiner Stuhllehne reitende - seiner Stuhllehne! -, dann verflucht noch mal auf seinen Schoß rutschende Jungfrau ihm über ihren Sohn den Ritt ins Jenseits ebnen könnte, das hatte er einst nicht vorhergesehen. Er sah's noch jetzt nicht. ... Vor der von ihm verabscheuten Syphilis und vor den von ihm immer verabscheuten Hunden wußte er sich zeitlebens zu schützen, vor dieser Stuhllehnenreiterin nicht. Aber ich umfasse die Stuhllehne, ich sehe vor und zurück, es gehört gar nicht viel dazu für mich; und ich stufe, die Stuhllehne fühlend, Bettine als klebrig ein. Mein Recht.
Immerhin hatte der Klassiker, so sehr er jungem Frauenvolk auf den Leim zu gehn gewillt war, den romantischen Überschwang Bettinens nicht geschätzt. Degoutant fand er die frische Bettine damals. "Sturm und Drang, zuviel Überschwang!"
Er aß jetzt nach der letzten Chaisenfahrt ohne rechte Lust, er begab sich [...]

[Zwei Gedichte von Harald Gröhler:]
Landschaftsbeschreibung mit Fransen
Jutulhugget.
An
einem ungeraden Tag –
warum, weiß ich auch nicht,
denn wir waren verwirrt –
rennen wir die Schlucht hinein.
Da standen Gneis
und Granit,
und Farn wuchs reglos.
Die Wege gingen weg
- nur in zwei Richtungen. Bedenke:
wie eng ist eine Schlucht.
An einem Quelltopf,
einem weißen - Grauweißgestein -:
da war
nichts.
Wir erkennen ein Loch
mit durchsichtig schwarzem Wasser, unten klar.
Das war alles. Mehr kann ich dir
nicht erzählen.

Vorstadtgelände
Im Regen.
Ich zertrete
hauslose Schnecken.
Ich überhole
eine Greisin,
die singt.