Hans Ische
selbständiger Finanzberater und Makler, schreibt seit den 70er Jahren Lieder und Gedichte und tritt mit Gitarre gelegentlich als kabarettistisch-lyrischer Kleinkünstler auf. Veröffentlichungen von Gedichten in mehreren Anthologien, u.a. in “Meersommer Gefühle”, bibliothek (neuer) autoren; “Das große Buch der kleinen Gedichte”, Landpresse.
CD-Veröffentlichung in Vorbereitung.
Trost ob meiner ersten Brille
Ein Mensch, der steile Wege geht
und sieht, dass was entgegensteht,
muss hart und hurtig reagiern:
Ein Sieger darf niemals verliern.
Der steile Weg wird schmal und glatt,
die scharfen Augen werden matt,
der letzte Sieg im letzten Streit
fällt immer an die Dunkelheit.
Ein Mensch mit schwachem Augenlicht
geht solche steilen Wege nicht:
Die Welt bleibt schummrig, weich und warm
und hält ihr blindes Kind im Arm.
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Das Lied vom Trinken
Wie Nebel steigt in deinem Hirn der Alkohol.
In diesem Nebel wird dein Leben wieder hell.
Zum ersten Mal an diesem Tag fühlst du dich wohl,
drum trinke schnell, drum trinke schnell !
Die Angst, die sonst dir die Gedärme krümmt,
die Angst vor Morgen löst sich endlich auf.
Wird Glas für Glas im Schnaps verdünnt,
drum, Junge, sauf ! Komm, Schwester, sauf !
Nun lässt die Zeit dir endlich wieder Zeit -
und peitscht dich nicht aus jedem Anfang raus.
Jeder Gedanke atmet Ewigkeit -
komm, schenk dir ein - und trinke aus !
Das Licht in dir, es wächst, wärmt Hirn und Mark.
Du hörst fast, wie der Beifall dich umtost.
Bescheiden winkst du ab und lächelst stark.
Überlegen sagst du zu dir selber: Prost !
Bald werden Bilder und Gedanken weich und schwer,
dehnen sich aus, sind nur Gefühl, und das ist gut!
Du löst dich auf, bist nirgendwo und nirgendwer
und saugst am Glas, wie es ein Kind am Daumen tut.
Der Schlaf senkt deine Lider und sein Schoß
ist warm wie Blut und schließt sich sicher wie ein Sarg.
Doch irgendwann lässt der kleine Tod dich los,
der so zärtlich allen Schmerz vor dir verbarg.
Die Qual deiner Geburt ist immer neu,
es brennt in deinem Hirn und aus der Glut
kriecht schon die Angst - die Angst ist treu.
Komm, trink ein Glas, na los, ein Glas!
Dann wird es gut...
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